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Channel: Kinder – und Jugendtreff Laggenbeck – ibb.plus
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Drittklässler werden zu Streitschlichtern

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In der Kardinal-von-Galen Grundschule werden seit Anfang Juni 20 Kinder der dritten Jahrgangsstufe zu Streitschlichtern ausgebildet. Einmal wöchentlich bleiben sie freiwillig eine Stunde länger in der Schule, um die Ausbildung zu absolvieren.

Die Idee zu diesem Pilotprojekt kam von der Schulleiterin Maria Wichmann. Schon seit vielen Jahren führt der Kinder- und Jugendtreff Laggenbeck einmal jährlich für die Viertklässler das Gewaltpräventionsprojekt „Halt keine Gewalt“ durch. Um das gewaltfreie Miteinander in der Schule weiter zu fördern, entstand die Idee zu einem neuen Kooperationsprojekt: die Streitschlichtung in der Grundschule. Eine Möglichkeit der gewaltfreien Konfliktbearbeitung.

Die Leiterin des Kinder- und Jugendtreffs, Katharina Jasper und die Schulsozialarbeiterin der Grundschule, Bernadette Borgerding-Rolf (LWL-Jugendheim Tecklenburg) waren begeistert von der Idee und belegten in Münster eine Fortbildung zu dem Thema. Die beiden Sozialpädagoginnen bilden die Schüler aus und können beobachten, wie die zukünftigen Streitschlichter mit viel Freude und großem Engagement bei der Arbeit sind.

Die Kinder lernen Konflikte gewaltfrei und selbständig zu lösen. Jeweils zwei Schüler werden in einer Pause pro Woche als Streitschlichter tätig sein. Ein Schlichtungsgespräch ist freiwillig und es nehmen vier Personen daran teil.

Die Streitschlichter helfen den Streitenden eine Lösung für ihre Probleme zu finden. Dabei verhalten sie sich neutral, urteilen nicht und sind Vertrauenspersonen.
Anhand eines 6 Stufen-Modells lernen die Schüler das Schlichtungsgespräch zu moderieren. Die spätere Lösung für den Konflikt wird von den Streitenden gemeinsam gefunden. Denn so kann davon ausgegangen werden, dass die Absprachen eher eingehalten werden.

Mit viel Eifer bereiten sich die Kinder in Rollenspielen auf ihre Arbeit vor. Sie erklären die Gesprächsregeln für das Schlichtungsgespräch und fragen, was passiert ist. Die Streitenden dürfen ihre Sicht des Konflikts schildern und berichten, wie sich sie gefühlt haben. Die Lösungsvorschläge der Konfliktpartien werden zum Ende des Gesprächs noch schriftlich in einem Vertrag festgehalten.

Aber nicht nur die Rollenspiele sorgen dafür, dass die Streitschlichter viel Spaß an der Ausbildung haben, sondern auch die Interaktionsspiele während der Unterrichtsstunde. Durch diese Spiele lernen sich die Teilnehmer aus den unterschiedlichen Klassen besser kennen und die Kooperation und das Vertrauen in der Gruppe werden gestärkt.

Nach den Herbstferien beginnen die ausgebildeten Streitschlichter mit ihrer Arbeit. Sie können ihre Mitschüler dann in Konfliktsituationen unterstützen und die eigene Konfliktlösungsfähigkeit entwickelt sich dabei auch weiter. Streitsituationen werden nicht als Bedrohung sondern als Chance gesehen. Die Schüler können ihre Interessen und Bedürfnisse klarer benennen und ihre soziale Kompetenz erweitert sich beachtlich.

argue

[ Foto: Jakub Hlavaty ]


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